Das Thema dieses Online Trialogs war länger im Themenspeicher vorhanden. In einem Trialog erzählte ein Psychiatrie- Erfahrener von seinen schlechten Erfahrungen während seiner Zeit in einem Jugendheim und den Einfluss auf sein späteres Leben. Tatsächlich landeten noch in den siebziger und achtziger Jahren BewohnerInnen von Jugend und Behinderteneinrichtungen als asylierte PatientInnen auf psychiatrischen Stationen. Zum einen in Ermangelung anderer Möglichkeiten aber auch als Folge der schlechten Behandlung.
(mehr …)Diesmal fand der Trialog nach längerer Pause wieder im Wissensturm unter Einhaltung der geltenden Coronaregeln (Registrierung und 3-G Regel) statt. Die Moderation des Trialogs hatte Andrea Ilsinger von EXIT-sozial übernommen. Sie erzählte zu Beginn die Vorgeschichte zu diesem Thema. Das Thema wurde schon vor 3 Jahren eingebracht. Zu dieser Zeit wurde in Großbritannien ein Einsamkeitsministerium eingerichtet. Traurigerweise nachdem jene Abgeordnete, die sich besonders dafür eingesetzt hatte, bei einem Attentat getötet worden ist. Braucht es für ein Gefühl, denn der Zustand alleine zu sein, bedeutet nicht unbedingt sich einsam zu fühlen, ein eigenes Ministerium?
Einsamkeit und deren Ursachen sind ein gesellschaftliches Phänomen. Gerade in den letzten eineinhalb Jahren die von der Pandemie geprägt waren, hat sich das deutlich gezeigt. Die Forderung, soziale Kontakte auf das Minimum zu reduzieren, das erzwungene Alleine- und „nur-mit-sich-selbst-beschäftigt“-Sein hat bei Vielen dieses Gefühl wieder erzeugt. Plötzlich waren nicht nur am Rande der Gesellschaft lebende Menschen mit Einsamkeit konfrontiert. Einsamkeit betraf bisher jene, die nicht oder nur eingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen konnten. Viele Ältere die nicht mehr mobil genug sind, Kranke die nicht fit genug sind, Ärmere die sich keine Eintrittspreise leisten können und jene die Ausgrenzung erleben. Hinzu kommt, dass Einsamkeit ein Tabuthema wie Alter, Krankheit und Tod ist, über das kaum öffentlich gesprochen wird. Viele merken nach Jahrzehnten selbst nicht mehr, wie sehr sie dadurch bedroht sind. Manche sind durch ihren Alltag dermaßen eingeteilt und gefordert und fühlen sich mit ihren Problemen im Stich gelassen, kennen auch niemand an den sie sich wenden könnten. Gerade wenn etwas alleine nicht mehr geschafft wird, müssen Institutionen einspringen und das soziale Umfeld ersetzen. Weil ungerne darüber gesprochen wird, fehlt auch der gesellschaftliche Konsens derartige Strukturen adäquat zu finanzieren und trotzdem wird erwartet sie bereitzustellen. Alles in Allem, starke Argumente für ein eigenes Ministerium. Welche Agenden könnte ein solches Ministerium übernehmen. Maßnahmen gegen soziale Isolation, Förderung der Durchmischung gesellschaftlicher Schichten, Berücksichtigung in der Planung und Neubau von Einrichtungen und Förderung von niederschwelligen und preisgünstigen kulturellen Angeboten für Randgruppen. Es wurde auch überlegt einen anderen Namen für ein derartiges Ministerium zu finden und Begegnungsministerium genannt. Auch bei der anstehenden Pflegereform sollte das Thema Berücksichtigung finden. Zum Beispiel wird bei der Berechnung des Pflegegeldes kaum darauf geachtet. Nicht zuletzt wurde bei Freizeitangeboten der Sparstift angesetzt da dies nicht unter Pflichtleistungen des Chancengleichheitsgesetzes fällt.
Ein weiterer Gesprächspunkt war die Bedeutung von Medien und Einsamkeit. Wer sich einsam fühlt versucht mit Fernsehen und Internet dagegen anzugehen. Das unverbindliche Eintauchen in andere Welten tröstet und man ist nicht mehr alleine. Doch vieles erscheint unmöglich und unerreichbar, versteckte kommerzielle Interessen sollen Bedürfnisse und Sehnsüchte wecken. Oft bleibt gerade deshalb Frustration und erst recht das Gefühl von Einsamkeit. In sozialen Foren sortieren Algorithmen welche Inhalte angezeigt werden, es entsteht jene Filterblase, die wiederum isoliert. Zum Abschluss bleibt noch die oft erwähnte Eigenverantwortung. Das bedeutet sich um seine sozialen Kontakte kümmern. Sie müssen gepflegt werden, brauchen Zeit und die Fähigkeit sich mit Anderen auseinander zu setzen und manche Eigenheit zu tolerieren. Gerade die Auseinandersetzung bringt wichtige Rückmeldungen und die Erkenntnis nicht alleine auf der Erde zu sein.
EXIT for FUTURE! Wir feiern am 21. Oktober unser 40-jähriges Bestehen und wagen einen Blick in die Zukunft.
Wir laden ein zum Online-Webinar ab 13:00 Uhr und widmen uns dabei ganz dem Jubiläumsthema:“ Die Zukunft der psychosozialen Versorgung“. Dr.in Elke Prestin wird als Expertin für Fragen zur psychosozialen Versorgung das Thema in ihrer Keynote behandeln und mögliche oder wünschenswerte Entwicklungen aufzeigen.
Ergänzt durch einen Kurzfilm, einer Live-Diskussionsrunde mit ExpertInnen aus Oberösterreich, Feierlichkeiten und der Begleitung einer Illustratorin werden Zukunftsbilder gesponnen.
Aus der Perspektive der Psychiatrieerfahrenen beschreibt Elke Prestin wesentliche Entwicklungen des psychosozialen Hilfesystems in den vergangenen Jahrzehnten und stellt kritische Anfragen an die gegenwärtige Versorgungslandschaft. Sie plädiert für eine grundlegende Diskussion von Haltungs- und Wertefragen auch auf gesamtgesellschaftlicher Ebene.
Dr.in phil. Elke Prestin von der Universität Ulm beschäftigt sich in Vorträgen und Publikationen mit aktuellen Fragen der psychosozialen Versorgung und tritt für die Belange psychisch kranker Menschen ein. www.elke-prestin.de
Der Kurzfilm „Zukunftsvisionen zur psychosozialen Versorgung“ zeigt Interviews von WegbegleiterInnen, GründerInnen, MitarbeiterInnen, KlientInnen und Vorstandsmitgliedern von EXIT-sozial.
Anita Bernitz von www.visual-message.at begleitet die Veranstaltung visuell und erfasst mögliche Zukunftsbilder.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis 19.10.2021 unter service@exitsozial.at!
Die Theatergruppe Die Schrägen Vögel freuen sich über dein LIKE für eine Bewerbung im Pop-Up-Store vom Linzer Innovationshauptplatz! Einfach Like abgeben, schnell registrieren und schon hast du deine Stimme abgegeben!
Wie wird ausgewählt? Die Projekte mit den meisten „Votes“ am Ende eines jeden Stichtages bekommen die Chance für die Nutzung der Räumlichkeiten. Damit das Auswahlverfahren transparent und übersichtlich bleibt, wird bei der Auswahl darauf geachtet, dass vor allem den EinwohnerInnen der Stadt Linz die Chance gegeben wird, selbst darüber zu entscheiden, wer die Räumlichkeiten für den bestimmten Zeitraum auch nutzen kann.
Hier gehts zur Abstimmung: https://innovationshauptplatz.linz.at/de-DE/ideas/schrage-vogel-linz-empowermenttheater
DorfTV war bei unserer Veranstaltung zum Welttag Stimmenhören Ende September im Wissensturm mit dabei und hat diese aufgezeichnet. Nun kann man sich das Video ansehen. Passend zum Jubiläum von EXIT-sozial dieses Jahr gibt es auch einen Beitrag dazu im aktuellen Stimmenhören-Blog von Barabara Koller.
[unitegallery StimmenhoerenWelttag2021]
Mit 1. Oktober 2021 hat EXIT-sozial eine neue duale Geschäftsführung: Katja Sieper, BA MA, vormals Fachliche Leitung bei EXIT-sozial, übernimmt die Stelle der Fachlichen Geschäftsführung. Mag. Ralf Punkenhofer übernimmt die kaufmännische Geschäftsführung des Vereins. Mag. Christian Cakl wird auf eigenen Wunsch die Tätigkeit als Geschäftsführer mit 30. September 2021 beenden. Beide neuen GeschäftsführerInnen haben mit 14. September 2021 begonnen und werden die Agenden sukzessive übernehmen.
Katja Sieper bringt hohes Fachwissen aus allen Leistungsbereichen von EXIT-sozial mit und hat in Ihrer Leitungsfunktion und vorübergehenden stellvertretenden Geschäftsführungsübernahme bereits Führungsverantwortung übernommen. Ralf Punkenhofer ist Betriebswirt und hat langjährige Erfahrung im Sozialbereich. Er war bis vor kurzem bei der Volkshilfe in der Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung tätig. Er bringt spezifische Expertise in der Finanzierung sowie auch der Liegenschaftsverwaltung mit.
Dein Zivildienst soll Sinn machen und du willst deine Stärken einsetzen? Für das Jahr 2022 haben wir wieder interessante Zivildienst-Stellen in unseren Einrichtungen in Linz, Bad Leonfelden und Eferding offen. Ein interessantes Betätigungsfeld und abwechslungsreiche Aufgaben erwartet die Zivildiener bei uns. Hier geht’s zu allen Informationen.
Am 21. September findet der nächste Trialog statt, diesmal wieder im Linzer Wissensturm. „Brauchen wir ein Einsamkeitsministerium? Alleinsein und seine psychischen Auswirkungen in Zeiten der Pandemie.“ ist die Fragestellung und wir freuen uns auf interessante Diskussionen zu der Thematik. Ziel des Trialogs ist es gemeinsame Antworten zu finden auf Fragen der seelischen und sozialen Gesundheit: Der Trialog dient als empowerndes Gesprächsforum für Menschen mit psychischen Problemen, deren Angehörige und Menschen, die im psychosozialen Bereich arbeiten.
Details zur Veranstaltung finden Sie hier: http://www.exitsozial.at/event/trialog/
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist bis zum Vortag unter service@exitsozial.at oder 0732/719 200 notwendig.
„Manche Stimmen sind zum verrückt werden – Stimmen in psychischen Krisen“ ist der heurige Schwerpunkt des 15. österreichweiten Treffens Stimmen Hörender Menschen in Linz.
Stimmenhören ist eine ungewöhnliche Erfahrung, die ca. 6% der Menschen in unserem Kulturkreis machen. Diese Erfahrung ist manchmal ängstigend und verstörend und oft mit Krisen verbunden. Wir möchten ermutigen, über die Erfahrung des Stimmenhörens zu sprechen und zeigen, dass es möglich ist, mit den Stimmen in einen angstfreien Dialog zu treten.
Das Netzwerk Stimmenhören/Intervoice Oberösterreich von EXIT-sozial lädt am 30. September und 1. Oktober zum Treffen und Erfahrungsaustausch in den Linzer Wissensturm.
Dr. Karl Panzenbeck von Windhorse Wien berichtet über die Arbeit einer Focusgruppe. Peers und Betroffene haben das Stimmenhören in und nach psychischen Krisen reflektiert
Berichte über die Open Dialogue Methode und den efc Ansatz mit Dr. Karl Panzenbeck und Oana Lusco, anschließend Workshops, Selbsthilfegruppe und Angehörigengruppe.
Details zur Veranstaltung: http://www.exitsozial.at/event/15-welttag-stimmenhoeren-2/
Anmeldung: Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist bis 28.9.21 unter service@exitsozial.at erforderlich.
Ab Montag, 4. Oktober 2021, startet im PSZ Linz-Urfahr wieder die Lichttherapie. Von Montag bis Freitag findet diese zu verschiedenen Zeiten bis März 2022 statt. Während der Anwendung kann man lesen, handarbeiten oder einer anderen Tätigkeit nachgehen. Man sollte nur darauf achten, den korrekten Abstand einzuhalten und einmal pro Minute für wenige Sekunden direkt in die Lichtquelle zu schauen. Die Wirkung erfolgt über die Netzhaut des Auges, nicht über die Haut. Die Therapie mit sonnenähnlichem Licht, aber ohne UV-Strahlung, hat einen positiven Effekt bei:
Der Eintritt der Wirkung ist innerhalb von 3 bis 7 Tagen. Sehr wirksam ist diese Therapie für die saisonal abhängige Depression. Bei den meisten PatientInnen tritt eine Besserung der Symptome bei täglicher Anwendung nach 1 bis 3 Wochen ein. Die Anwendung soll mindestens über 4 Wochen erfolgen.
Detaillierte Infos zu den Sicherheitsmaßnahmen, den Uhrzeiten und den Möglichkeiten zur Teilnahme finden sie hier.
Die Schrägen Vögel laden herzlich ein zum Screening ihres Film „Corona schräg“ am Donnerstag im Programmkino Cinematograph (Donaulände 51, 4020 Linz). Die Schauspielenden werden anwesend sein. Ein 3-G Nachweis ist erforderlich.
Am Montag, den 27. September 2021, startet um 15:00 Uhr im Psychosozialen Zentrum Eferding von EXIT-sozial, Bahnhofstr. 3, eine neue Gruppe für Menschen, die Schwierigkeiten haben mit der anhaltenden Pandemie einen Umgang zu finden und dabei Unterstützung suchen. Die Gruppe ist für Menschen, die sehr isoliert leben, soziale Ängste haben, selbstunsicher sind, … sich aber trotz dieser Schwierigkeiten in einem geschützten Rahmen mit anderen austauschen und Beratung im Rahmen einer Gruppe in Anspruch nehmen möchten.
Details zum Angebot der Beratungsstelle Eferding finden Sie hier oder im Infoblatt als Download:
Das Team vom Bagua hat sich im August mit den BesucherInnen auf den Weg zu einem Badeausflug zum Gleinkersee gemacht. Das Naturjuwel in Roßleithen, nähe Spital am Pyhrn in Oberösterreich lädt zum Badevergnügen ein, gilt er doch als einer der wärmsten Seen in den Bergen. Die BesucherInnen haben die Erfrischung und die herrliche Landschaft genossen. Der zweite geplante Badeausflug fiel aber dann ins Wasser, es wurde aber dann ins Hallenband in Spital am Pyhrn ausgewichen. So kamen Alle dann noch zu ihrem Badevergnügen.
Bei der Mitgliederversammlung, wurde ein neuer Vorstand, die „Liste Stöger“, gewählt. Verabschiedet haben wir uns im Vorstand von Roswitha Hölzl, MsC, Ursula Roschger, Dr. Angela Wegscheider und Gudrun Eidenberger. Vielen Dank für die Zusammenarbeit! Wir freuen uns auf produktives Arbeiten mit den neuen Vorstandsmitgliedern:
Thomas Erlach als Betriebsratsvorsitzender ist gemäß Statut in den Vorstand kooptiert. Herr Mag. Bernhard Seeber wurde zum Rechnungsprüfer gewählt.
Vlnr.: Gschwendtner Henriette, Dr. Thomas Schweiger, Alois Stöger, Mag. Bernhard Seeber, Elisabeth Rosenmayr, Thomas Erlach, Martha Affenzeller, Roswitha Hölzl, MsC, Dr. Marianne Gumpinger
Foto: Übergabe des Vorstandsvorsitzes; EXIT-sozial
Dr. Sandra Escher ist am 31. 5. 2021 verstorben. Wir trauern um eine innovative, engagierte, großherzige und starke Frau.
Sandra Escher war von ihrem Grundberuf Wissenschaftsjournalistin. Gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Marius Romme und ihren Standardwerken „Stimmenhören akzeptieren“ und vor allem „Stimmenhören verstehen – Der Leitfaden zur Arbeit mit Stimmenhörern“ hat sie den Grundstein dafür gelegt, wie wir heute dem Phänomen Stimmenhören begegnen. Ihr journalistischer Ansatz stellte den Menschen, seine Erfahrungen uns seine Lebensgeschichte in das Zentrum. Sie wollte verstehen, warum jemand genau jetzt genau diese Stimmen hört. Auch heute noch ist das von Romme und Escher entwickelte Maastricht-Interview das wichtigste Instrument in der Arbeit mit Stimmenhörenden. Ein weiterer Schwerpunkt ihres Intereses war die Erforschung des Stimmenhörens bei Kindern.
Bis zuletzt war Sandra Escher eine aktive Begleiterin der Stimmenhören-Bewegung. Sie hat Anregungen für die Gründung der Gruppe in Linz gegeben und uns immer wieder ermutigt und bestärkt. Wir verlieren eine engagierte und empathische Lehrerin.
Unsere Anteilnahme gilt ihrem Ehemann Marius und ihrer Familie und unser Dank gilt dir, Sandra!
Eine aktuelle IMAS-Studie zeigt: Der Sozialbereich ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und essentiell für einen gut funktionierende Gesellschaft in OÖ.
Das Interesse am Sozialen ist in Oberösterreich generell groß: Insgesamt ist ein Fünftel der OberösterreicherInnen in gemeinnützigen Organisationen im Sozialbereich tätig – beruflich und/oder ehrenamtlich. Vor allem Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss engagieren sich sozial. Mehr als ein Fünftel der OberösterreicherInnen gibt an, am Thema Soziales sehr interessiert zu sein. Dies und noch viel mehr hat eine aktuelle IMAS-Studie in Auftrag der IVS – der Interessensvertretung der Sozialunternehmen – herausgefunden.
„Mindestens drei Viertel der oberösterreichischen Bevölkerung stimmen in Bezug auf Sozialunternehmen in Oberösterreich den jeweiligen Aussagen zu:
1) stellen sichere Arbeitsplätze zur Verfügung,
2) waren bisher in der Corona-Krise eine wichtige und verlässliche Stütze,
3) sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und wichtig für die regionale Wertschöpfung,
4) sichern mit ihren Organisationen und Hilfestellungen usw. den sozialen Zusammenhalt,
5) arbeiten professionell und mit Fachwissen
6) bieten Sicherheit im Fall von Erkrankung bzw. Behinderung und
7) sind gute Arbeitgeber.
Auch von der Versorgung von unterschiedlichen sozialpolitischen Bereichen haben die OberösterreicherInnen einen guten Eindruck“, sagt Paul Eiselsberg, Research Director bei IMAS.
„Grundsätzlich haben wir in Oberösterreich eine gute soziale Versorgung“, sagt Mag.a Silvia Kunz, Geschäftsführerin des FAB. „Dennoch hat der Sozialbereich mit vielen Problemen zu kämpfen: Dazu zählen enge finanzielle Mittel oder hohe Qualitätsansprüche bei Personalressourcen-Knappheit und bei laufend steigenden KlientInnen-Zahlen. Wir wissen, dass die Probleme im Sozialbereich oftmals noch nicht in der Bevölkerung angekommen sind, vor allem dann, wenn mangels unmittelbarer Betroffenheit dazu die Sichtbarkeit fehlt.“
Oberösterreich bietet einen guten Sozialstandard und der Sozialbereich leistet wertvolle Arbeit. Dennoch darf man sich jetzt nicht „zurücklehnen“. „Ein ‚Stillstand‘ hätte fatale Auswirkungen auf den Sozialbereich. Es ist wichtig, dass wir uns stets weiterentwickeln, unsere Leistungen an die Bedürfnisse und den Lebensalltag der KlientInnen optimal anpassen. Dazu braucht es die nötigen finanziellen Mittel und die richtigen politischen Rahmenbedingungen“, sagt Gernot Koren.
Die Interessenvertretung Sozialunternehmen besteht aus 31 Mitgliedsorganisationen und vertritt somit rund 7.500 MitarbeiterInnen im psychosozialen- und Behindertenbereich. Die IVS hat sich die koordinierte Vertretung der Trägerinteressen gegenüber Politik und Verwaltung zum Ziel gesetzt und strebt Klarheit, Transparenz, Sicherheit und Stabilität von Rahmenbedingungen und Verträgen mit Finanzierungsträgern und Netzwerkpartnern an. Ein weiteres Ziel der IVS stellt eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit dar, was die Aufgaben, Leistungen und Positionen der Trägerorganisationen anbelangt. Die IV Sozialunternehmen betreibt ein breit angelegtes Lobbying bei allen gesellschaftlich relevanten Gruppen und dient auch als Sprachrohr hinsichtlich sozialpolitischer Themen gegenüber Presse, Medien und Öffentlichkeit.
Am 2. Juni fand der erste Ausflug seit der Wiedereröffnung der Einrichtung Freizeit & Kommunikation Sterngartl aus Bad Leonfelden statt. Er führte die BesucherInnen nach Linz zur „Kreisler*in“ in die Tabakfabrik.
Dort befindet sich das Revital-Café der Volkshilfe, wo ausgewählte und gut erhaltene Second Hand Artikel, von Kleidung bis zu Geschirr und schicken Möbeln verkauft werden. Dazu gibt es selbstgebackenen leckeren Kuchen und Kaffee. Den Abschluss des Ausflugs war ein Mittagessen mit einem Spaziergang rund um den Pichlingersee.
Weitere Ausflüge mit den BesucherInnen sind geplant, denn viele neue Orte wollen entdeckt werden. Egal ob Kultur, Natur, Kreativ oder Kulinarisch, es gibt jeden Monat ein volles Programm für alle Interessen. Mehr Infos zum Angebot der Einrichtung Freizeit und Kommunikation Sterngartl sowie das aktuelle Monatsprogramm findest du hier.
Der Fachbericht 2020 der Sozialpsychiatrischen Ambulanz von EXIT-sozial ist fertig. Wie haben sich die BesucherInnenzahlen entwickelt, welche MitarbeiterInnen sind neu dazugekommen und welche Leistungen wurden in Anspruch genommen? Das alles kann man im Fachbericht nachlesen und die Angebote der Sozialpsychiatrischen Ambulanz besser kennenlernen!
Seit Anfang Juni wird im Schaufenster des Psychsozialen Zentrum Linz in der Wildbergstraße ein zauberhaftes Projekt von einer Klientin vorgestellt:
Mein Name ist Sarah und ich bin Bewohnerin einer EXIT-sozial Einrichtung. Ich schreibe und handarbeite sehr gerne und dadurch ist ein wunderbares Projekt entstanden, welches ich gerne mit euch teilen möchte.
Mit dem Projekt möchte ich in die Kreativität bzw. in den kreativen Ausdruck eintauchen und für andere Menschen zugänglich machen.Die Kreativität ist – für mich – ein Ventil und Hobby zugleich.
Die Handarbeiten, sowie das Schreiben sind ein großer Teil meiner Kreativität, die ich für andere sichtbar machen möchte.
Mit dem Projekt zeige ich unter anderem, wie wertvoll die Zeit ist, welche wir zur Verfügung haben. Wir sollten sie nutzen für die Dinge, die uns Freude bereiten und uns Harmonie schenken.
Mit Auszügen aus meinen Geschichten zu den gehäkelten Tieren möchte ich auch den Zugang zu verschiedenen psychischen Erkrankungen schaffen, welche Großteils von Stigmatisierung gekennzeichnet sind.
Es ist ein Herzensprojekt, welches möglichst viele Menschen erreichen soll, um die Vorurteile über diese Erkrankungen weniger werden zu lassen und auch in die Gefühlswelt der Betroffenen eintauchen zu können.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich euer Interesse oder auch eure eigene Kreativität damit wecken kann.
Denn was gibt es Schöneres, als sich kreativ ausleben zu können?
[unitegallery Projekt_Sarah1]
Alle Handarbeiten, welche auf den Fotos abgebildet sind, können oben im ersten Stock erworben werden. Bei jedem Tier ist eine Geschichte dabei, welche sich in einem grünen Umschlag befindet. Zusätzlich können auch weitere Produkte wie zum Beispiel Traumfänger oder Nadelkissen erworben werden.
Das Projekt „Freiraum im Schaufenster“ wurde von unserer Kollegin Daniela Jahn begleitet:
Mein Name ist Daniela Jahn und arbeite seit 8 Jahren im Wohnhof Katzbach. Ich absolviere zur Zeit die Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin für Behindertenbegleitung an der SOB Gallneukirchen. Für den Abschluss bedarf es ein Projekt mit KlientInnnen zu planen, organisieren und umzusetzen. Ich durfte Sarah bei ihrem Wunsch nach einer eigenen Ausstellung unterstützen und begleiten. Es war mir eine große Freude mit Sarah dieses Projekt durchzuführen und möchte mich herzlichst für ihr Engagement, ihre kreativen Ideen und für die tolle Zusammenarbeit bedanken.
sicht:wechsel möchte die Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken und wird mit mehreren Aktivitäten in den nächsten Monaten ein kräftiges Lebenszeichen der heimischen inklusiven Kunst- und Kulturszene setzen. Den Start dazu macht die sicht:wechsel ONLINE KUNSTAUKTION 21!
Bis 28. Juni können sich Kunstinteressierte und alle, denen Kunst von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ein Anliegen ist, auf unserer Auktionsseite einen Überblick über die Qualität und Vielfalt der oberösterreichischen inklusiven Kunstszene verschaffen. Und dabei das eine oder andere Kunstwerk kaufen oder vielleicht preiswert ersteigern. Zur Auswahl stehen 49 außergewöhnliche Kunstwerke von 25 KünstlerInnen aus 7 Kunstwerkstätten aus Oberösterreich. Darunter so renommierte Namen wie Sigrid Reingruber (EUWARD-Preisträgerin 2010), Franz Scharinger, Ernst Schmid, Julia Rakuschan (ART VIENNA 2016), Ludwig Bachner (Wiener Staatsoper) oder Magdalena Zehetner. Viele der beteiligten KünstlerInnen waren mit ihren Bildern bei großen Ausstellungen zu sehen.
Hier geht’s zur Info, wie man die Bilder kaufen bzw. ersteigern kann und zu der Übersicht alle präsentierten Kunstwerke!
Der Blogbeitrag im Juni auf der Stimmenhören-Website von Barbara macht Lust auf Italien-Urlaub und zeigt auch die positiven Seiten des Stimmenhörens!
„Meine positiven Stimmen sind für mich auch der Fluchtpunkt bei Kummer, Schmerz, Angst, … Auf diesem Fluchtpunkt fühle ich mich beschützt, sicher, wertgeschätzt und gerettet.“
„Im folgenden Gedicht ‚Liebeswunschträume am Meer‘, das ich vor zwei Jahren am Strand von Italien verfasst habe, beschreibe ich eingehend, wie ich ihn in allen wundervollen Dingen und Geschehnissen wahrnehmen konnte, die mich umgaben. Dinge, die zwar alltäglich schienen, aber im Kleinen liegt ja so häufig das Besondere.“
Jeden Monat gibt es einen neuen Blog-Beitrag von Autorin Barbara Koller zu verschiedenen Themen rund um das Stimmenhören. Sie freut sich auch sehr über Feedback zu ihren Beiträgen oder Fragen zum Stimmenhören.
Nachbericht zum ONLINE-TRIALOG vom 20. April 2021 von Hans Nussbaumer.
Thema: Psychisch krank? Was ist hilfreich?
Bei diesem Online Trialog haben 20 Personen teilgenommen.
Einleitend wurde darüber diskutiert was unter psychisch krank verstanden wird. Vor allem die Diagnose, die von ÄrztInnen gestellt wird ist für viele ausschlaggebend. Die Standardbehandlung erfolgt nach wie vor medikamentös, wobei sich in den letzten Jahrzehnten zusätzliche Behandlungsmethoden in der Psychiatrie etabliert haben. Auch deshalb, da der Erfolg durch Medikamente allein weder für PatientInnen und ÄrztInnen immer befriedigend ist.
Die erste Fragestellung an die TeilnehmerInnen war daher: Wie kann man gesund werden? Wie kann Leiden verringert und die Lebensqualität gesteigert werden?
Psychisch krank sein bedeutet in erster Linie vor den Scherben seines bisherigen Lebens zu stehen. Beziehungen sind zerbrochenen, FreundInnen und Familie distanzieren sich und beruflich sieht es oft auch nicht gut aus.
Als Hilfreich erweist sich dann oft Struktur in den Tag zu bringen, leere Zeit mit Sinnvollem zu verbringen. Es muss für einen selbst Sinn machen. Das kann auch Tanzen, Malen oder Singen sein. Wichtig ist auch, wenn möglich, Kontakte zu pflegen, sie liefern wichtige Rückmeldungen. Nicht hilfreich ist die Frage wer oder was hat Schuld. Das verharren in der Opferrolle verhindert aktive Veränderungen. Auch das Loslassen von Wertvorstellungen, Ansprüchen an sich selbst und alten Verhaltensmustern kann das Leben als psychisch Kranker leichter machen.
Auch der Blick über den eigenen Gartenzaun lohnt sich. Festzustellen andere haben auch kein sorgenfreies Leben, kann erleichternd sein. In gewissen Fällen ist es auch ratsam eine Selbsthilfegruppe zu besuchen um dort über Erfahrungen zu sprechen die sonst tabuisiert sind. Erwähnt wurde auch das Recovery- Konzept, bei dem eine Heilung, also Rückkehr zu einem Leben „davor“, nicht das Ziel darstellt, sondern das die Krankheit ein Teil davon wird, ohne Dieses zu dominieren. Dazu gehört auch die Möglichkeit selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu können. Patentrezept gibt es freilich keines. JedeR muss für sich die richtige Zusammenstellung finden. Dies ist ein Entwicklungsprozess, bei dem es auch zu Rückschlägen kommen kann. Eine professionelle Begleitung durch TherapeutInnen oder SozialarbeiterInnen oder Besuch von Einrichtungen kann auch zeitweise unterstützend sein.
Ein Kommentar bezog sich auch auf das funktionieren müssen. Es wird erwartet in seiner Rolle als Arbeitskraft, PartnerIn oder Elternteil zu funktionieren. Körperliche und geistige Fitness ist dabei eine wesentliche Ressource, um deren Zustand man sich selbst kümmern muss. Gesund ernähren, Sport betreiben, kein Alkohol und Nikotin gelten als Grundvoraussetzung. Manchmal hat man aber einfach nur Glück im Leben gehabt.
Zuletzt wurde noch die Frage gestellt wie Psychiatriebetroffene die Corona-Krise erlebt haben. Bei manchen haben sich Ängste und Depressionen, auch paranoide Ideen verstärkt. Der Großteil erlebte aber zu Beginn keine großen Einschnitte, soziale Kontakte konnten viele kaum reduzieren und finanzielle Einschnitte erlebten wenige. Doch durch die Schließung von Einrichtungen, Betretungs- und Besuchseinschränkungen hat sich der Zustand schleichend verschlechtert. Hier zeigt sich wie notwendig ein vielfältiges psychosoziales Angebot ist. Bleibt zu hoffen, dass bei den geplanten Öffnungen nicht darauf vergessen oder verzichtet wird.
Noch ein Tipp am Schluss für Cineasten. Der Film „Eddy the Eagle“ über jene Engländer der sich in den Kopf gesetzt hatte als Skispringer an der Olympiade teilzunehmen und dies trotz aller Vorhersagen und widrigen Umstände schaffte. Auch wenn er dabei auf dem letzten Platz landete.
Am 15.06.2021 findet unser nächster ONLINE-TRIALOG statt zu dem Thema
„Schwarze Pädagogik“
(Spät)Folgen der Unterbringung in Heimen für die Psyche
ONLINE-TRIALOG
Eine Bewohnerin aus dem Franco-Basaglia-Haus hat ihre Zeit kreativ genutzt und über einen Zeitraum von rund einem Jahr über 50 Oktopusse für Neugeborene in Linz gehäkelt. Diese wurden vor kurzem von Andreas Haider, einem Mitarbeiter aus dem Franco-Basaglia-Haus, an die Mitarbeiterinnen der Neonatalen Abteilungen im Kepler Uniklinikum übergeben. Stationsleiterin Irmtraud Stadler und ihr Team von der Neugeborenen-Intensivüberwachung und die KollegInnen von der Neonatologischen Intensivbehandlungsstation freuen sich über die Geschenke, welche sich besonders positiv auf Neugeborene auswirken. Die Tentakel erinnern an die Nabelschnur der Mutter und sorgen für Ruhe, ein vertrautes Gefühl und Geborgenheit.
Die kreative Handwerkerin hat das Garn alles selber bezahlt und möchte weiterhin Oktopusse für die Frühgeborenen häkeln. Wer die Frau unterstützen möchte, sie freut sich sehr über Garnspenden. Das Garn muss genau dafür geeignet sein:
Baumwolle, gekämmt, waschbar bei 60 Grad
Andere Garne können leider nicht angenommen werden. Garnspenden können direkt im Franco-Basaglia-Haus (Ottensheimerstraße 98
4040 Linz) oder in der EXIT-sozial Zentrale (Wildbergstr. 10a) abgegeben werden.
Hast du kein Garn, möchtest du das Projekt aber trotzdem unterstützen? Wir freuen uns über eine Geldspende im Wert eines Garnknäuels oder mehr unter dem Verwendungszweck „Oktopus“. Mit den eingegangenen Spenden werden anfallende Materialkosten ersetzt. Hier geht es zu unserem Spendenkonto, wir freuen uns über jeden so kleinen Betrag!
Wir stehen schon in den Startlöchern für eine langsame Wiedereröffnung von der Einrichtung Freizeit & Kommunikation Sterngartl in Bad Leonfelden. Wir wollen zukünftig mehr Zeit im Garten verbringen, dazu wurde dieser mit der tatkräftigen Unterstützung von BesucherInnen wieder in Schwung gebracht.
Detaillierte Infos zu der Wiedereröffnung unserer Einrichtung, den möglichen Aktivitäten und Angeboten und den Öffnungszeiten gibt es bald!
Fast eine Million Menschen in Österreich verfügen über nur niedrige Lesekompetenz. Wenn politische EntscheidungsträgerInnen Demokratie ernst nehmen, müssen sie versuchen, diese Menschen in den politischen Prozess einzubeziehen. Dafür ist es wesentlich, dass die politischen Programme so gestaltet sind, dass sie auch verstanden werden.
Dazu wurden die Wahlprogramme zur Oö. Landtagswahl 2015 wissenschaftlich analysiert. Das Ergebnis: Diese sind nicht oder nur bedingt für Personen geeignet sind, die leichte Sprache auf Sprachniveau B1 benötigen. Dies zeigt sich durch die Verwendung von Fremdwörtern und Fachausdrücken, durch komplizierten Satzbau sowie durch die teilweise verwendeten Schriftarten und die Layout-Aufbereitung.
Damit sich Alle mit den Inhalten der Wahlprogramme auskennen, ist es wichtig, dass sie in leicht verständlicher Sprache verfasst sind. Dies fordern die SozialkonsulentInnen, darunter auch Elisabeth Rosenmayr, Vorstandsmitglied von EXIT-sozial. Denn die meisten Menschen mit geringem Einkommen, die sich von der politischen Willensbildung verabschieden, sind auch bildungsbenachteiligt. Sie verfügen über geringe formale Bildung oder unterliegen anderen Einschränkungen.
Am 16. März 2021 – pünktlich zum Jahrestag der Pandemie Ausrufung – haben die SCHRÄGEN VÖGEL ihren Film „Corona Schräg. Grüße aus der Quarantäne“ veröffentlicht, der nun auf dorfTV zu sehen ist. Der Film zeigt Episoden aus dem Jahr 2020 und ist ein inklusives Projekt im sozialen Feld. Menschen mit und ohne Behinderung erleben und leben eine neue gesellschaftliche Herausforderung zeigen ihre speziellen Sichtweisen und Reaktionen im Umgang mit Irritation, Angst, Isolation, Protest, Verzweiflung, Schock, aber auch den Versuch einer humoristischen Bewältigung.
Ein Einblick in verletzte Seelen – gestärkt durch Gemeinschaft und Austausch, und dem Mut, Corona & Co die Stirn zu bieten.
Hier der Link zum Film.
Nachbericht zum Online-Trialog vom 23. Februar 2021 von Hans Nussbaumer.
Nachdem in Jahr 2020 Corona-bedingt nur zwei Trialoge im Wissensturm stattfanden, wurde dieser Trialog online via Zoom abgehalten.
Das Interesse dafür war groß, was sich in der Anmeldung von ca. 30 Personen spiegelte. Ein Vorteil war vor allem die Möglichkeit für entfernt Ansässige teilnehmen zu können, auch aus anderen Bundesländern, ohne große Wege zurücklegen zu müssen.Nachdem Christian Bergmair dankenswerterweise das Einrichten und Verwalten der Zoomgruppe übernahm, verlief alles reibungsfrei.
Einige TeilnehmerInnen waren daran interessiert herauszufinden, wie ein Trialog so abläuft um selbst eventuell ein ähnliches Format umzusetzen.
Zum Thema Stigmatisierung wurden einige Punkte angesprochen aber wenig darüber diskutiert. Die folgende Zusammenfassung geht auf diese Punkte ein, ist aber nicht als Konsens der Trialog-Gruppe zu werten, eher als Ergänzung des Verfassers.
Das Thema Stigmatisierung ist spätestens seit den Anti-Stigma Kampagnen im Psychiatriebereich ein Begriff. Trotzdem ist nicht immer klar worum es dabei geht. Die Anti-Stigma Kampagne richtete sich vor allem gegen das schlechte Image der Psychiatrie innerhalb der Medizin.
Begriffe wie Schizophrenie sind nicht mehr so gebräuchlich, es wird von Psychose und Anpassung-Störungen gesprochen und eine Erschöpfungsdepression ist jetzt ein Burn-out.
Eine Frage ist auch aufkam war: Wo der Unterschied von Stigmatisierung und Diskriminierung liegt?
Stigmatisierung sind eher allgemeine Vorurteile oder Zuschreibungen einer gesellschaftlichen Gruppe, die an einem offensichtlichen Merkmal (Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht oder körperlicher Andersartigkeit) oder einem definierten Merkmal (Diagnose) festgemacht werden.
Diskriminierung erlebt eine Person als Folge der Stigmatisierung durch Beschneidung Ihrer Rechte, Herabwürdigung oder gar Missbrauch.
Ebenfalls wurde im Trialog der Monitoring-Ausschuss erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von ExpertInnen, JuristInnen und Betroffene. Der Monetoring-Ausschuss beurteilt die Situation und Lage der Betroffenen, überprüft gültige Gesetzte und gibt einen Bericht an die Europäische Union ab. Diese fordert gegebenenfalls daraufhin den Staat zu Änderungen auf und könnte auch Strafen verhängen.
In der Realität folgen Willensäußerungen, halbherzige Umsetzungen und eine neuerliche Erwähnung im nächsten Bericht an die EU.
Doch wie heißt es im Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein“.
2017 gelang die Umsetzung einer Reform des Sachwalterschaftsrechtes. Eine Reform des Maßnahmevollzuges ist immer noch überfällig.
Zurück zum Trialog: Es kam auch zu Wortmeldungen bezüglich einer Selbststigmatisierung. Stigmatisierungen sind tief verankert. Vor Jahren sagte ein Psychiatrieerfahrener zu mir den Satz „Einmal Psychiatrie- Immer Psychiatrie“, der die Stigmatisierung in diesem Bereich sehr gut wiedergibt. Das über den eigenen Schatten springen ist die erste Hürde. Die nächste mit einem erneuten Scheitern zurechtkommen und es wieder zu versuchen. Viele gehen das Risiko nicht mehr ein, greifen vorschnell zu gewohnten Unterstützungsangeboten und geben die Verantwortung ab. Es scheint leichter und erfordert nicht so große Anstrengungen. Es fiel auch der Begriff „Krankheitsgewinn“.
Ein anderes Problem ergibt sich in der Frage ob dem Umfeld von der eigenen Psychiatrieerfahrung erzählt werden soll. Sollen die Arbeitskollegen und die Firma darüber Bescheid wissen? Darf Verständnis eingefordert werden? Handelt es sich bei Anerkennung von Leistungen um ehrliches Feedback oder um vorsichtigen Umgang oder gar Mitleid? Dazu wurde ein Beinbruch als Beispiel ins Gespräch gebracht. Wenn man sich ein Bein bricht, hat man ein paar Wochen einen Gips und wenn dieser entfernt ist, kann wieder uneingeschränkt weitergemacht werden. Dieses Beispiel ist eine Antwort auf die Frage, was Betroffene brauchen. Es ist der Wunsch eine Verletzung auszuheilen, schlechte Erfahrungen und persönliches Scheitern hinter sich lassen zu können und eine Chance zu bekommen. Nicht unbedingt um beim Alten anzuschließen sondern um woanders zu starten. Schließlich hinterlassen Wunden Narben. Sie zeichnen einen für das weitere Leben, zeigen aber auch eine bestimmte Erfahrung gemacht zu haben und trotzdem nicht das Handtuch geworfen zu haben.
Bleibt zum Ende noch der Hinweis auf die Gefahr, wenn Stigmatisierung politisch genutzt wird um zweifelhafte oder nicht dem Konsens entsprechende Ziele umzusetzen oder vom eigenen Versagen abzulenken. Sogar der gelbe Stern wurde in letzter Zeit völlig zu Unrecht und missbräuchlich hervorgeholt.
Auf der Website Stimmenhören haben wir nun einen Blog eingerichtet. Im ersten Beitrag berichtet die Autorin und Stimmenhörerin Barbara Koller über ihren Zugang zum Schreiben und wie ihr das im Umgang mit den Stimmen hilft. Dazu passend gibt es auch ein Gedicht von ihr nachzulesen, mit dem Titel „Innere Stimmen – Energiekurbeln und Ausbeuter“.
„Ich hoffe, dass dieser Blog eventuell einen Beitrag dazu leisten kann, dass das Stimmenhören nicht ständig mit einem fürchterlichen Schicksal assoziiert werden muss, sondern die Möglichkeit offenbart, Begabungen und Entwicklungen zu erkennen. Ich versuche auch immer noch die Kontrolle über die Stimmenwelt zu bekommen, es ist mir bislang nicht gelungen. Was mir aber hilft sind kreative Ausdrucksformen, wie Schreiben, Malen, Gesang, Schauspiel, etc. Im Folgenden habe ich einen Text geschrieben, wie zum Beispiel das Schreiben meinen Weg positiv beeinflusst hat und mich meine Stimmen dabei beflügelt haben.“
Hier geht’s zum ersten Blogbeitrag!
Um Menschen in Krisen nun auch gut über unser Angebot der Krisenzimmer im Psychosozialen Zentrum Linz-Urfahr informieren zu können, gibt es jetzt einen eigenen Folder. Er enthält die wichtigsten Informationen zur Aufnahme im Krisenzimmer und zu den umfangreichen Hilfsangeboten durch das multiprofessionelle Team.
Im Service unter 0732/719 200 oder service@exitsozial.at kann man den Folder Krisenzimmer kostenlos bestellen, wie auch weiteres Informationsmaterial zu den folgenden Angeboten und Einrichtungen von EXIT-sozial:
Wir sind wieder auf der Suche nach Zivis in den verschiedenen sozialen Einrichtungen von EXIT-sozial in Linz, Bad Leonfelden und Eferding!
Dein Zivildienst soll Sinn machen? Bei uns kannst du das Leben unserer KlientInnen durch dein Engagement bereichern.
Vielleicht überlegst du eine Ausbildung im Sozialbereich? Bei uns kannst du die vielfältigen Möglichkeiten sozialer Arbeit hautnah kennenlernen!
Du willst Deine Stärken gut einsetzen? Hier sind deine sportlichen, kreativen, technischen oder musikalischen Talente in der Betreuung von Menschen mit psychosozialen Problemen gefragt!
Du wirst in einem großen Team aufgenommen, lernst neue Menschen kennen und nimmst viele persönliche Erfahrungen mit!
Mehr Informationen zu deinen Möglichkeiten und die aktuellen Termine findest du hier.